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  Baumann

Vitaminreiche Kleidung
VitaminC1 Vitamin-C

Nahrhafte Kleidung - Vitamine aus der Bluse

Das Obst kann an den Bäumen bleiben, die Tabletten in der Apotheke: Geht es nach den Vorstellungen eines japanischen Faserherstellers, wird Vitamin C künftig über die Kleidung aufgenommen.
Als besonders kontaktfreudig soll sich eine neue, von der Firma Fuji Spinning entwickelte Faser erweisen: Daraus gewobene Textilien enthalten eine Chemikalie namens Pro-Vitamin, die sich in Vitamin C verwandelt, sobald sie in Kontakt mit der menschlichen Haut kommt.

Wie der asiatische Dienst des britischen Fernsehsenders BBC berichtet, würde ein aus so genannten V-Up-Fasern hergestelltes T-Shirt ungefähr so viel Vitamin enthalten wie zwei Zitronen. Spätestens nach 30 Hauptwaschgängen ist die Vitamindosis allerdings aus dem Hemd verschwunden.

Das Produkt ziele vor allem auf vitaminbewusste Frauen ab, so ein Sprecher des japanischen Unternehmens. "Frauen können problemlos ihr Gesicht pflegen, doch mit anderen Teilen des Körpers geht das nicht so einfach." Um die Haut an den entsprechenden Zonen nicht nur in den Genuss von Vitamin C kommen zu lassen, experimentieren die Japaner nach eigenen Angaben bereits mit anderen Chemikalien.
Die ersten Vitamin-T-Shirts sollen bereits seit 2002 auf den Markt sein. Und selbst vor Spitzenwäsche schreckt Fuji Spinning offensichtlich nicht zurück. In Japan wird eine Faser produziert, in die eine Vorstufe (Precursor) von Vitamin C eingelagert ist. Der Precursor wird erst nach Absorption durch die Haut in Vitamin C umgewandelt. Seit kurzem ist auch eine Faser auf dem Markt, deren eingelagerte Wirkstoffvorstufe sich zu Vitamin E umsetzt
Die Japaner sind nicht die Ersten, die mit neuartigen Stoffen experimentieren. So hat das Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West vor einiger Zeit eine Substanz vorgestellt, mit der Textilien problemlos imprägniert werden können. Da die Chemikalie Hohlräume besitzt, gibt sie nach und nach ihren Inhalt an die Haut ab: Parfüm, Medikamente - oder eben Vitamin C.
Gesundheitsexperten stehen den japanischen Vorstoß allerdings skeptisch gegenüber. Einerseits kann Vitamin C in zu hohen Dosen eine schädliche Wirkung haben, andererseits sind Vitamin-Liebhaber auf keine spezielle Kleiderordnung angewiesen: Die anerkannt beste Methode, die tägliche Vitamin-Ration zu sich zu nehmen, heißt nach wie vor Obst und Gemüse.

(Quelle: http://home.datacomm.ch/ina.kargut/Monate2001/07/07_Wissenschaft/07_wissen_index_artikel.htm, 14.11.2006)

 

Kommentar texbac:

Dies ist ein klassisches Beispiel völlig unsinniger Funktionstextilien, folgt aber konsequent dem - insbesondere amerikanischen - Trend, notwendige Spurenelemente über tägliche Pillendosen abzudecken. Zitronen sind sauer und ausdrücken muss man die auch noch! Statt sich vernünftig zu ernähren, werden Ersatzprodukte angeboten, die immer nur “Ersatz” bleiben werden.